EDIT – Entwicklung von dialogischer Interaktion und Teilhabe

Ein kooperatives Praxisforschungsprogramm von FH Potsdam und Universität Potsdam zur Qualitätsentwicklung in der Frühen Bildung.

Projektbeschreibung

Teilprojekt 1: Dialogische Partizipation unter Bedingungen von Heterogenität gestalten

Im Teilprojekt 1 werden sprachliche Indikationen partizipativer Interaktionsformate insbesondere im Hinblick auf ihre Effekte für die Entwicklung von Kindern aus benachteiligten Familien oder mit nicht-deutschen Familiensprachen untersucht. Im Teilprojekt 1 liegt ein besonderer Fokus auf (1) sprachliche Förderung, (2) dialogische Herstellung von Beteiligung von Kindern und (3) Integration von Kindern mit besonderen Bedarfen, insbesondere von Kindern mit nichtdeutscher Familiensprache.

Teilprojekt 2: Qualitätsentwicklungsentwicklung mit Kindern gestalten

Im Teilprojekt 2 werden alltagsintegrierte Formate herausgearbeitet, die es Kindern ermöglichen, sich an der Qualitätsentwicklung ihrer Kindertageseinrichtung zu beteiligen. Kinder können sich ausdrücken und haben Ideen zur pädagogischen Gestaltung in der Kita und sie haben das Recht zu allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört zu werden. Trotzdem geschieht es selten, dass sie an Qualitätsentwicklung beteiligt werden und Einfluss nehmen können auf das, was in ihrer Kindertageseinrichtung verändert oder als Qualitätsvorstellung entwickelt wird. In einem partizipativen Prozess können Sichtweisen zusammengeführt und ein gemeinsames Bild von Qualität entwickelt werden. Das Teilprojekt 2 untersucht zudem die kindliche Akteurschaft im System der Kindertageseinrichtungen – am Beispiel der Entwicklung eines Qualitätshandbuchs.

Teilprojekt 3: Diskursive Rationalität im Dialog entwickeln

Chancengleichheit und Teilhabe aller Kinder sind zentrales Ziel frühpädagogischer Praxis. Die Entwicklung der Fähigkeit an Begründungspraktiken teilzunehmen (Austausch von Argumenten und Abwägungsprozessen, Meinungsbildung) beeinflusst wesentlich die Teilhabe von Kindern im Kita-Alltag. Pädagog*innen im Kita- und Krippenalltag können Teilhabe gestalten, indem sie Nachdenkprozesse anregen und auf Fragen und Nachdenkimpulse von Kindern reagieren.

Teilprojekt 3 untersucht, wie pädagogische Interaktionen Einfluss auf die Entwicklung diskursiver Rationalität bei Kindern nehmen können. Neben der Anerkennung von Individualität und der Ermöglichung von Selbstwirksamkeitserfahrungen ist die Zuerkennung einer „inneren Welt“ Basis für die Fähigkeit, sich auszudrücken, eigene Gedanken und Gefühle, Absichten und Ideen einzubringen und in gemeinsamen Diskussionen zu begründen. Dieses „Navigieren im Raum der Gründe“ (Sellars, 1956; McDowell, 1994) ist von den Normen der theoretischen und praktischen Rationalität geleitet, die autonomes Denken ermöglichen.

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