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Kolloquium am 24.04.2024 mit Natalie Boll-Avetisyan

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Foto: PINA Konferenz, FHP 2018

Kolloquium am 24.04.2024 mit Natalie Boll-Avetisyan

Ort: ZOOM
Zeit: 18:00 – 19:30 Uhr

Natalie Boll-Avetisyan (Developmental Psycholinguistics, Universität Potsdam)

 

 

 

Spracherwerb im Babyalter in nicht-westlichen Kulturen: Erkenntnisse aus experimenteller Feldforschung in Subsahara-Afrika und Südostasien

Seit den Anfängen der experimentellen Forschung im Bereich des frühkindlichen Spracherwerbs in den 1960er Jahren wurden über die Jahrzehnte einige Meilensteine der Sprachentwicklung festgelegt, die als allgemein gültig anerkannt werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Annahme, dass Babys in ihren ersten Lebensmonaten alle in natürlichen Sprachen vorkommenden Lautkontraste unterscheiden können, sich diese Fähigkeit aber ab etwa dem 6. Lebensmonat verliert, wenn die Lautkontraste in der Muttersprache nicht relevant sind. Daneben ist ein Standardnarrativ, dass Babys im Alter zwischen 6 und 9 Monaten die phontaktischen Regeln ihrer Muttersprache erwerben. Allerdings konzentrierte sich diese Forschung fast ausschließlich auf monolingual in Westeuropa oder Nordamerika aufwachsende Babys. Angesichts der linguistischen Vielfalt und der Vielfalt an Lebensumständen, unter denen Babys weltweit aufwachsen, ist es jedoch problematisch, wenn Spracherwerbstheorien nur auf wenigen Populationen basieren.
   
Aktuell sind wir weltweit unter den Ersten, die darauf abzielen, die frühkindliche Spracherwerbsforschung diverser zu gestalten. In diesem Vortrag werde einige unserer Studien mit diesem Ziel vorstellen. Mit mobilem experimentellen Equipment waren wir in Metro Manila, der Hauptstadt der Philippinen, und in Accra, der Hauptstadt Ghanas, und haben dort Perzeptionsexperimente mit Babys im Alter von 4 bis 12 Monaten durchgeführt. Ich werde von methodologischen Herausforderungen und Besonderheiten berichten und zeigen, an welchen Stellen unser Forschungsfeld flexibler werden muss. Zuletzt werde ich einige aufregende Ergebnisse vorstellen, die nicht alle zu den gängigen Vorstellungen von Spracherwerbsmeilensteinen passen und werde diskutieren, was dies für unsere Spracherwerbstheorien bedeuten könnte.

 

ZOOM-Link bitte erfragen bei: pina(at)fh-potsdam.de

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